Erste Besorgniserregende Zeichen
Mona saß auf dem Rand ihres Bettes, während ihr zehnjähriger Sohn Sam sich neben ihr einkuschelte. Es war fast Mitternacht und die Erschöpfung war in ihrem Gesicht deutlich sichtbar. Sie schaute in Sams große, braune Augen, die vor Angst und Müdigkeit gefüllt waren. Jede Nacht wiederholte sich dieses Muster. Sam wollte bei seinen Eltern schlafen, und Mona fragte sich langsam, ob das für ein Kind seines Alters normal war.
Sam hatte schon immer eine sensible Natur gehabt, aber in den letzten Monaten schien die Angst, alleine zu sein, schlimmer zu werden. Anfangs fragte er gelegentlich, ob er bei ihnen schlafen durfte, doch das wuchs schnell zu einem festen Ritual heran. Jeden Abend, wenn es Zeit war ins Bett zu gehen, konnte Mona den besorgten Blick in Sams Augen sehen, wenn er in sein eigenes Zimmer schaute. „Mama, darf ich bei euch schlafen? Ich habe Angst, alleine zu sein,“ fragte er Nacht für Nacht.
Verschiedene Ansätze
Mona und ihr Mann Tom versuchten mehrere Taktiken, um Sam zu beruhigen. Sie schalteten Nachtlichter an, stellten beruhigende Schlafenszeiten ein und sprachen mit ihm über seine Ängste. Sogar ein Besuch bei einem Kinderpsychologen kam in Betracht. Dieser Profi riet ihnen, eine ruhige Routine zu schaffen und positive Bestätigungen zu geben.
Trotz all ihrer Bemühungen schien es kaum Fortschritte zu geben. Jede Nacht stand Sam wieder neben ihrem Bett und schließlich gaben Mona und Tom nach, oft aus purer Erschöpfung, und ließen Sam bei ihnen im Bett schlafen. Das begann jedoch Mona immer mehr zu beunruhigen. Sie fragte sich, ob sie etwas falsch machte. Waren sie zu nachgiebig oder verwendeten sie den falschen Ansatz?
Tom wurde auch nach langen Arbeitstagen frustrierter, was die Spannungen zwischen ihnen verstärkte. Mona fühlte sich immer mehr durch die Situation gestresst. An einem Abend, nachdem Sam wieder neben ihrem Bett gelegen hatte, beschloss Mona mit Tom zu sprechen. „Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll,“ sagte sie. „Ist es normal, dass ein Kind mit 10 jede Nacht bei uns im Bett schlafen will? Vielleicht sollten wir mit jemandem darüber sprechen, was wir jetzt tun sollen.“
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