Vielleicht scheint es für einige seltsam oder faul, aber ich bleibe bei meiner Entscheidung: Ich arbeite genau die Stunden, die in meinem Vertrag stehen, keine Sekunde länger. Für mich geht es nicht darum, faul zu sein, sondern darum, Grenzen zu setzen und meine Prinzipien aufrechtzuerhalten. Ich wurde für fünf Stunden am Tag eingestellt, und genau das arbeite ich. Mein Vorgesetzter fragt regelmäßig, ob ich länger bleiben kann—„einfach etwas länger arbeiten“—aber ich bedanke mich immer höflich.
Als ich diesen Job anfing, dachte ich, es sei normal, klare Arbeitszeiten festzulegen, ohne Raum für Diskussionen. Ich strebe nach einer gesunden Work-Life-Balance. Zuvor nahm ich an, dass dies Standard sei, aber in der Praxis erwarten Arbeitgeber oft, dass man ohne Aufhebens Überstunden macht. Das ist nicht in meinem Interesse.
Arbeit ist wichtig, das ist mir klar, aber mein Leben besteht aus mehr als nur Arbeiten. Ich möchte Zeit für mein Studium, meine Freunde und auch für mich selbst freihalten. Indem ich mich an meine Vertragsstunden halte, vermeide ich es, meine Grenzen zu überschreiten. Die Idee, dass man als Arbeitnehmer „loyal“ sein muss, indem man immer wieder zusätzliche Stunden arbeitet, erscheint mir manipulativ. Warum sollte ich extra arbeiten, ohne bezahlt zu werden?
Meine Kollegen machen manchmal Bemerkungen wie: „Oh, da geht Vera wieder als Erste.“ Das stört mich nicht. Für mich ist es einfach: Mein Vertrag sagt fünf Stunden, also arbeite ich fünf Stunden. Wenn mein Chef mehr Arbeit erledigt haben möchte, kann er jemanden einstellen oder meine Stunden erhöhen. Ich sehe nicht ein, warum ich kostenlos zusätzliche Stunden leisten sollte.
Klarheit über Grenzen
Viele Menschen erwarten automatisch, dass man immer bereit ist, ohne Belohnung extra zu arbeiten. Aber für mich geht es um Ehrlichkeit und Transparenz. Wenn mein Chef mich wirklich schätzt, würde er meine Grenzen respektieren. Diese fünf Stunden am Tag waren die Vereinbarung, die zu Beginn meines Arbeitsverhältnisses getroffen wurde, und daran halte ich mich.
Ich verstehe, dass ich dadurch vielleicht nicht bei allen Kollegen beliebt bin oder dass ältere Kollegen denken könnten, ich hätte „keine Arbeitsmentalität“. Dennoch bin ich überzeugt, dass eigene Grenzen enorm wichtig sind, besonders jetzt, da Arbeit und Privatleben häufiger verschwimmen. Indem ich innerhalb der vereinbarten Stunden arbeite, halte ich mein Leben im Gleichgewicht, und das ist für mich essenziell.
Was haltet ihr von meinem Standpunkt? Versteht ihr meine Entscheidung, strikt meine Vertragsstunden einzuhalten, oder findet ihr, dass ein wenig Flexibilität zum Arbeiten dazugehört? Teilt eure Gedanken auf unserer Facebook-Seite und lasst von euch hören über Arbeit und Balance!