Von Labradoren bis Pitbulls: Jeder Hund ist gleich lieb, so scheint es jetzt
Es gibt immer noch viele Menschen, die glauben, dass bestimmte Hunderassen von Natur aus gefährlich sind. So war zum Beispiel die Zucht von Pitbull Terriern lange Zeit in den Niederlanden verboten. Allerdings widerlegt eine kürzliche Studie, die im Journal Science veröffentlicht wurde, diese Ansicht. Es besteht nämlich kaum ein Zusammenhang zwischen der Rasse eines Hundes und seinem Charakter oder seiner Neigung zur Aggression.
Hunderasse und Aggression
Das Image einiger Hunderassen ist nicht gerade positiv. In Filmen wird zum Beispiel eher ein Pitbull oder Rottweiler neben dem Bösewicht platziert als ein Golden Retriever oder Labradoodle. Dies hat auch zu weitreichenden Regelungen geführt. Von 1993 bis einschließlich 2008 galt zum Beispiel die Regelung für aggressive Tiere, auch bekannt als das „Pitbull-Gesetz“. Es wurde festgelegt, dass die Zucht von Pitbulls und pitbullähnlichen Hunden nicht erlaubt war. Eine kürzlich im Journal Science veröffentlichte Studie zeigt jedoch, dass kein Zusammenhang zwischen der Rasse eines Hundes und seiner Neigung zur Aggression besteht.
Neue Studie
Wissenschaftler der Universitäten Harvard und Massachusetts haben DNA-Tests an 2.155 Hunden durchgeführt. Darüber hinaus haben sie bei den Besitzern von weiteren 18.385 Hunden Umfragen über das Verhalten ihrer Vierbeiner durchgeführt. Das Ergebnis der Studie ist, dass nur 9 Prozent des Verhaltens eines Hundes durch seine Rasse bestimmt wird. Unterscheidungsmerkmale eines Golden Retrievers sind laut Forscherin Elinor Karlsson zum Beispiel die Form der Ohren, die Farbe und Menge des Fells und die Größe des Tieres. Die Rasse eines Hundes bestimmt jedoch nicht, ob das Tier freundlich ist, so lautet ihre Schlussfolgerung.
Jeder Hund ist einzigartig
Obwohl die Studie gezeigt hat, dass das Verhalten von Hunden größtenteils nicht mit ihrer Rasse verknüpft ist, wurden einige kleine Unterschiede gefunden, die mit der Rasse in Verbindung zu stehen scheinen. So wurde festgestellt, dass zum Beispiel Labradore weniger heulen als andere Hunderassen und dass etwa 90 Prozent der Windhunde ihr Spielzeug nicht vergraben, während nur 3 Prozent dieser Rasse dies „regelmäßig“ tun. Generell kann jedoch festgestellt werden, dass jeder Hund einzigartig ist. Wenn Sie vorhaben, einen Welpen zu adoptieren, ist es besser, auf das Verhalten des Hundes und seiner direkten Familienmitglieder zu schauen, anstatt sich auf die Rasse zu konzentrieren. Denn letztendlich kann jeder Hund genauso lieb sein.